Make-or-Buy-Entscheidung in der Software-as-a-Service-Entwicklung

05. December 2024

Abstract

Benachrichtigungen sind ein zentrales Funktionselement von Betriebssystemen und können über verschiedene Push-Medien wie E-Mail, SMS und mobile Applikationen zugestellt werden. Sie erweisen sich im Unternehmenskontext unter anderem als nützlich, um Kundschaft über relevante Ereignisse zu informieren. Insbesondere Software-as-a-Service-Provider können von der Integration von Benachrichtigungen in ihre Produkte profitieren. Zur einheitlichen Ansprache verschiedener Benachrichtigungskanäle bietet sich im Rahmen einer serviceorientierten Architektur ein dedizierter Dienst an. Bestrebungen zur Einführung eines solchen Dienstes stellen Software-as-a-Service-Provider vor die Wahl zwischen einer Neuentwicklung und der Integration einer verfügbaren Commercial-off-the-Shelf-Lösung.

Bereits etablierte Vorgehensmodelle zur Unterstützung dieser Entscheidung weisen hinsichtlich ihrer Annahmen und ihres Anwendungsbereichs erhebliche Einschränkungen auf, die ihren Einsatz in der Praxis verhindern können. In dieser Arbeit wird auf Basis des analytischen Hierarchieprozesses und der Standards ISO/IEC 25010 und ISO/IEC 25023 ein Verfahren entwickelt, das Software-as-a-Service-Provider in die Lage versetzt, eine fundierte Entscheidung zwischen mehreren Szenarien der Neuentwicklung und mehreren Commercial-off-the-Shelf-Lösungen für einen Benachrichtigungsdienst zu treffen. Im Gegensatz zu existierenden Verfahren wird dabei eine explizite Betrachtung potenzieller Modifiable-off-the-Shelf-Lösungen sowie der Integrationskosten der Software vorgenommen.

Das präsentierte Verfahren wurde exemplarisch auf das Software-as-a-Service-Produkt oee.ai der ifp Software GmbH angewendet. Die Ergebnisse der Anwendung bestätigen die Praxistauglichkeit des Entscheidungsverfahrens zur Unterstützung der multikriteriellen Entscheidungsfindung hinsichtlich eines Benachrichtigungsdienstes. Sie offenbaren jedoch ebenfalls den Bedarf für weiterführende Forschung, insbesondere zur Validierung des vorgestellten Verfahrens und spezifischer Aspekte des zugrunde gelegten analytischen Hierarchieprozesses. Weiterhin bietet das vorgestellte Verfahren Potenzial zur Übertragung auf Gruppenentscheidungen.

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